Firefox OS – Mobile Betriebssystem-Alternative zu iOS und Android

Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona war der Launch von Firefox OS ein großes Thema. Mozilla will mit seiner neuen HTML5-basierten Firmware für Mobilgeräte langfristig unter anderem die Monopolstellung von Apples iOS und Google Android bei den mobilen Betriebssystemen brechen.

Der Verkauf der ersten Smartphones mit Firefox OS an Bord ist bereits angelaufen. Insgesamt 18 Mobilfunk-Betreiber, darunter auch die Deutsche Telekom, haben angekündigt, künftig Geräte mit Firefox OS in ihr Programm zu nehmen – bis auf weiteres allerdings vorrangig in Osteuropa sowie in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Mozilla hat mit Firefox OS im ersten Schritt vor allem diese Märke sowie Kunden im Visier, die sich bisher kein Smartphone leisten konnten oder wollten. Gleichzeitig verfolgt das Unternehmen damit ein grundsätzlich anderes Konzept als Apple, Google oder auch Windows Phone: Im Gegensatz zu den nativen Apps der gängigen Betriebssysteme sind die Anwendungen von Firefox OS ausschließlich Web-basiert, werden auf HTML5- und JavaScript-Basis entwickelt und sind damit auch auf den anderen mobilen Software-Plattformen verwendbar. Auch seinem mobilen Betriebssystem bleibt Mozilla im Übrigen seinem ideellen Ansatz treu, hat das Programm mit einer Open-Source-Lizenz versehen und will sich lauf Mozilla Europe-Gründer Tristan Nitot künftig als die für Entwickler attraktivste mobile Software-Plattform etablieren.

Open-Source-Alternative zu mobilen Software-Monopolen

Auf dem MWC sprachen die Mobilfunk-Unternehmen gleichzeitig ihre Probleme mit den Monopolen von Apple und Google an. Der Chef der spanischen Teléfonica, César Alierta, formulierte, dass es nicht sein kann, dass die europäischen Provider dauerhaft größere Summen in den Erwerb der entsprechenden Mobilgeräte als in den Ausbau ihrer Netze investieren müssen. Die europäischen Telefongesellschaften hätten in den letzten fünf Jahren rund 225 Milliarden Euro in Apple- oder Android-Geräte investiert, ohne dafür angemessene Renditen zu erhalten. Ihre Unterstützung für Firefox OS ist auch vor diesem Hintergrund zu sehen.

Deutsche Telekom launcht Alcatel Fire in Osteuropa

Hardwareseitig sind mit der Verwendung von Firefox OS nur geringe Anforderungen verbunden. Erforderlich sind lediglich ein 800-MHz-Prozessor, 256 Megabyte RAM-Speicher sowie ein QVGA-Display mit einer Mindestauflösung von 320 x 240 Pixeln. Die neue Firmware eignet sich daher hervorragend für den Einsatz auf „abgespeckten“ Value-Telefonen.

Zu den ersten Smartphones mit Firefox OS zählen das ZTE Open und das Alcatel Fire. Die Deutsche Telekom führt ab Sommer 2013 in Osteuropa das Alcatel-Gerät in ihrem Sortiment – ob darauf später auch ein Launch in Deutschland folgt, ist bisher nicht bekannt.

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