Handy-Werbemarkt wird von Mobilfunkbetreibern unterschätzt

Während Verlage, Agenturen und Internet-Firmen bereits intensiv an Werbekonzepten für Handys arbeiten, verhalten sich die meisten Mobilfunkanbieter noch zögerlich. Die Management- und Technologieberatung Detecon International empfiehlt den Telekommunikationsunternehmen, umgehend die Vorteile der Netzhoheit beim Aufbau eigener Werbegeschäftsstrategien zu nutzen, um die Chancen des Mobile-Advertising-Geschäfts nicht zu verpassen.

Neben in mobile Fernsehformate eingebetteten Werbefilmen und Anzeigen in Handy-Spielen ist vor allem die Werbung im mobilen Internet und in Suchmaschinen auf dem Vormarsch. „Vor diesem Hintergrund besetzen Mobilfunkanbieter im Handy-Werbemarkt eine zentrale Position“, erklärt Falk Wöhler-Moorhoff, Managing Consultant bei Detecon International. „Ihr Portal bildet in der Regel das Eingangstor zum Internet, und dieser Platz lässt sich hervorragend etwa für Banner-Werbung oder Sponsored Links nutzen und entsprechend vermarkten.“ Für die Konzipierung solcher oder weitergehender Werbeformen sollten die Netzbetreiber sich daher so schnell wie möglich das entsprechende Know-how aneignen oder mit Werbespezialisten kooperieren, rät Wöhler-Moorhoff.

Des Weiteren empfiehlt es sich, Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Suchmaschinen wie Yahoo oder Google zu prüfen. Telekommunikationsanbieter profitieren auf diese Weise von der Popularität der starken Marken, während die Web-Firmen zusätzliche Reichweite bei der Verbreitung ihrer Dienste erzielen können. Synergieeffekte ergeben sich vor allem durch personalisierte Werbung: Die Mobilfunkunternehmen steuern dazu das Wissen über ihre Kunden und deren Nutzungsverhalten bei, und die Internet-Firmen bringen ihr Werbekunden-Netzwerk in die Partnerschaft ein. Die auf einzelne Nutzergruppen zugeschnittene Werbung ermöglicht es, Streuverluste deutlich zu verringern – ein Aspekt, für den Werbekunden auch entsprechend höhere Preise bezahlen.

Wöhler-Moorhoff warnt davor, diese Aktivitäten aufzuschieben: „Die Netzbetreiber sind nicht die einzigen, die über große Mengen an Kundeninformationen verfügen. Auch Unternehmen wie Jamba oder Plattformanbieter verfügen inzwischen über große Datenmengen und die entsprechenden Analysewerkzeuge.“ Dazu komme, dass Service Provider wie Google bereits eigene Betriebssysteme für mobile Endgeräte entwickeln, um unabhängiger von anderen Marktteilnehmern agieren zu können. „In Anbetracht dieser Entwicklungen sollten die Mobilfunkunternehmen daher ihren Wettbewerbsvorteil ausspielen, solange er noch vorhanden ist“, rät Wöhler-Moorhoff.

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