Im Kurztest: Facebook veröffentlicht eigene Foto-App

Offenbar macht sich Facebook nun schon selbst Konkurrenz: Der Kauf des beliebten Foto-Dienstes Instagram ist noch nicht einmal abgeschlossen, doch nun hat das soziale Netzwerk bereits eine eigene Kamera-App am Start. 4phones.de hat sich die App für das iPhone einmal näher angesehen.

Die kostenlose Foto-App „Facebook Kamera“ kann seit Freitag nacht im amerikanischen App Store bereit. Wie die kürzlich veröffentlichte App für Facebook-Seiten ist auch die neue Foto-Software des sozialen Netzwerks noch nicht in Deutschland erhältlich. Auch ist die Applikation bislang nur auf das Apple iPhone 3GS, 4 und 4S beschränkt, eine iPad-App oder gar Android-Version steht bislang noch nicht bereit.

Bearbeitung und Hochladen ganzer Alben

Ähnlich der Statusnachrichten in der Facebook-App zeigt die Kamera-Applikation alle Fotos des Benutzers und seinen Freunden samt Beschriftung untereinander an. Wie gewohnt können Freunde die einzelnen Fotos mit einem „Gefällt mir“ bewerten oder ein Kommentar abgeben. Zudem ist es nun auch möglich, direkt in der iPhone-App andere Nutzer auf dem Foto zu markieren.

Schiebt der Anwender den Foto-Stream nach unten, werden ihm alle Bilder aus der Fotogalerie des iPhones angezeigt. Hier hat der Nutzer die Möglichkeit, ein oder mehrere Bilder auszuwählen, sie zu beschneiden oder mit einem Effekt zu verschönern. Danach kann er die Fotos gleich in einem Arbeitsgang hochladen. Das Anlegen eines Albums oder die Zuordnung zu bestehenden Alben fehlt aber gänzlich.

Zahlreiche Funktionen fehlen noch

Wählt der Nutzer das Kamerasymbol aus, kann er ohne die App zu verlassen die Kamera des iPhones verwenden. Der Wechsel zwischen Front- und Rückkamera sowie das Zuschalten des LED-Blitzes ist möglich, weitere Optionen stehen dem Anwender aber nicht zur Verfügung. Ganz wie bei Instagram besteht nach dem Fotografieren die Möglichkeit, das Foto zu beschneiden, mit einfach gehaltenen Effekten zu belegen und sie anschließend direkt hochzuladen. Die bearbeiteten Fotos werden jedoch nicht gesondert auf dem iPhone gespeichert.

Anders als bei dem beliebten Foto-Dienst beschränkt Facebook die Bilder aber nicht auf ein einheitliches Seitenverhältnis. Dadurch werden die Fotos bei der Darstellung häufig unschön abgeschnitten und erst mit einem Fingertipp auf das Bild im vollen Format angezeigt. Die Effekte beschränken sich zudem auf einfache Farbanpassungen wie Sepia oder Schwarzweiß.

Punkten kann die neue Kamera-App hingegen bei der Geschwindigkeit. Während die Facebook-App selbst im WLAN-Netz unerträglich lange braucht, um Statusnachrichten und Bilder zu laden, reagiert die neue Software sehr flott. Auch beim Hochladen neuer Bilder hat das Unternehmen ordentlich an der Performance gearbeitet.

Fazit: Kein Instagram-Ersatz

Obwohl nur noch die amerikanischen Wettbewerbshüter über den Instagram-Kauf entscheiden müssen, hat sich Facebook nun für eine eigene App zur Verwaltung entschieden. Die Anwendung kann sich jedoch nicht mit dem beliebten Foto-Dienst messen und bietet dem Nutzer lediglich eine einfachere Handhabung beim Hochladen und Verwalten mehrerer Bilder.

Instagram-Nutzer können indes unbesorgt sein: Gegenüber Techcrunch versicherte ein Pressesprecher, dass sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg persönlich dafür eingesetzt hat, die beliebte Foto-App unabhängig von der Entwicklung der eigenen Dienste voranzutreiben.

Techcrunch (Quelle)

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