Spätestens 2010 gehören mobile Endgeräte in der Medizin zum Alltag

Mit 57 Prozent mehr als die Hälfte der im Rahmen einer Umfrage des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft e.V. befragten Experten aus den Bereichen Telekommunikation und Gesundheitswesen glauben, dass mobile Endgeräte spätestens im Jahre 2010 zum medizinischen Alltag gehören werden.

Lediglich elf Prozent denken, dass dies bereits im Jahr 2008 der Fall sein wird. „Wir stehen hier noch am Anfang der Entwicklung, die sich aber in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen wird, wenn sich beide Seiten – sowohl Ärzte als auch Patienten – an die Neuerungen gewöhnt haben werden“, kommentiert Dr. Bettina Horster, Vorstand der Vivai AG und Leiterin des Arbeitskreises M-Commerce bei eco.

Das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der mobilen Hilfsmittel, die sich z.B. schon bei der Langzeitüberwachung von Diabetes bewährt hat, ist groß: Nur eine Minderheit von elf Prozent sieht Schwierigkeiten wegen der Fehleranfälligkeit der Geräte selbst.

Mehr als ein Drittel der Befragten sieht in der Akzeptanz auf Seiten der Ärzte und des Pflegepersonals zurzeit noch einen kleinen Hemmschuh für einen flächendeckenden Einsatz der mobilen Endgeräte in der Medizin. Jeweils zwanzig Prozent sind der Ansicht, dass eine schnellere Entwicklung im Moment noch an den hohen Kosten für Technik und Verwaltung beziehungsweise am fehlenden Komfort der Geräte scheitert. Lediglich 14 Prozent der konsultierten Fachleute sehen die Probleme in einer fehlerhaften Anwendung der Geräte ohne ärztliche Aufsicht und damit auf Seiten der Patienten.

Ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit dem Einsatz der mobilen Geräte in der Medizin ist der Datenschutz, da Patientendaten aufgezeichnet und an die Ärzte mit den Mitteln der modernen Telekommunikation versendet werden. Eine Gefahr der Vernachlässigung sieht indes nur ein gutes Drittel der befragten Fachleute.

43 Prozent antworteten auf die Frage, ob eine totale Digitalisierung krankheitsrelevanter Werte und deren Übertragung über mobile Endgeräte die Gefahr der Vernachlässigung des Datenschutzes berge, mit „stimmt bedingt“. Immerhin 21 Prozent sehen keine Gefahr. „Das ist sicherlich ein überraschendes Ergebnis, weil sonst der Aufschrei im Zusammenhang mit datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten und mobilen Services groß ist“, sagt Dr. Bettina Horster.

Die größten Chancen für eine Durchsetzbarkeit am Markt werden den Tele-EKG-Geräten eingeräumt. Exakt fünfzig Prozent gehen hier von einer flächendeckenden Verbreitung aus, gefolgt von RFID-Armbändern und Smartshirt-Systemen mit jeweils 29 Prozent*. An letzter Stelle liegen hier die so genannten Defibrillator-Monitor-Systeme mit 18 Prozent Zustimmung.

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