Tiefstpreise bei Aldi-PCs vorbei

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft stellt Aldi seinen aktuellen PC in die Filialen. Die bisherige 2.000-Mark-Preisschallgrenze ist jedoch gefallen: Für das aktuelle Modell sind 2.598 Mark zu zahlen. Dem Webzine „tecChannel.de“ zufolge ist dieses System kein Schnäppchen mehr.

Ähnlich oder besser ausgestattete Systeme gibt es andernorts zu vergleichbaren Preisen. Auch die Geschwindigkeitswerte sind keinesfalls so berauschend, als dass sich ein Blick auf andere Angebote nicht lohnen würde. Dennoch sind Aufbau und Grundkonfiguration auf dem hohen Niveau der bisherigen Aldi-PCs.

Die umfangreiche Software-Ausstattung ist gut. Neben Windows Me gehören folgende Microsoft-OEM-Versionen zum Lieferumfang: Word2000, Works 2000, Worksuite 2000, Money 99, Picture It!, der Encarta Weltatlas 2000 sowie Autoroute Express 2000. Die Garantie beträgt zwei Jahre inklusive eines Vorortservices.

Auf der Hardwareseite ist der Aldi-PC mit einem 900 MHz Pentium III, einem 4fach-CD-RW-Brenner, einem 12fach-DVD-Laufwerk, einer 40-GByte-Festplatte, einem 56k-Modem, einer Geforce2-MX-Grafikkarte mit 32 MByte Grafikspeicher und TV-Ausgang sowie 128 MByte Speicher gut gerüstet. Doch einige Einzelkomponenten können laut „tecChannel.de“ ihre Leistung nicht voll entfalten oder weisen Mängel auf. Zudem ist das System durch die Wahl eines kleinen Mainboards im Micro-ATX-Formfaktor zwar kompakt, aber nur bedingt für weitere Aufrüstungen geeignet.

Die Signalqualität der Grafikkarte wie auch der Frequenzgang der Onboard-Soundkarte lassen zu wünschen übrig. Die MIDI-Funktionalität der Soundkarte kann den Anspruch auf Multimedia-Tauglichkeit nicht erfüllen. Auch der Lüfter ist für einen PC dieser Preis- und Leistungsklasse zu laut.

Sofort digitale Kinowelt erleben – das verspricht die Verpackung und spielt damit auf den TV-Ausgang der Grafikkarte und das DVD-Laufwerk an. Ganz ungetrübt ist dieses Vergnügen jedoch nicht. So erscheinen auf Grund eines Treiberproblems laut „tecChannel.de“ beim Anschluss an ein TV-Gerät und DVD-Wiedergabe deutliche Trauerränder um das Bild. Auch ist der Treiber der Grafikkarte nicht sonderlich aktuell.

Schade auch, dass Aldi versucht, seine Käufer mit MHz zu locken, statt den PC auf ausgewogene Leistung zu trimmen. Der eingebaute 900 MHz Pentium III ist nur für einen 100 MHz Front-Side-Bus ausgelegt und damit langsamer als das billigere 866 MHz-Modell mit 133 MHz Front-Side-Bus. Hier wäre der niedrig getaktete Prozessor preislich wie auch leistungsmäßig die kundenfreundlichere Wahl gewesen.

Die mehr auf das Elektronikgeschäft abzielenden Anbieter MediaMarkt, Vobis und RedZac kontern mit ähnlich gelagerten Angeboten. Beim MediaMarkt setzt man auf ein Gerät vom Compaq. Es arbeitet mit einem Pentium III 866 und ist für 2.499 Mark zu haben. Die 2.649 Mark teure RedZac-Offerte in Form eines HP Pavillion PC A749 wartet sogar mit einem 1,1 GHz Athlon auf, ist momentan jedoch leider nicht lieferbar.

Damit sind die Zeiten, in denen ein Aldi-PC für Tiefstpreis steht, endgültig vorbei. Schon die üppige Ausstattung des Systems erlaubt das nicht mehr. Gemessen an dieser ist der Preis von 2.598 Mark ein noch faires Angebot – mehr aber auch nicht.

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