VATM unterstützt EU-Roaming-Pläne

Die Bürger in der Europäischen Union haben die hohen Auslandsgebühren im Mobilfunk satt – so die Meinung von über 70% der im Auftrag der Kommission befragten 24.500 EU-Bürger aus verschiedenen Ländern. Durchschnittliche Minutenpreise in Höhe von über einem Euro dürften jedoch bald der Vergangenheit angehören.

Grund dafür sind Pläne der EU-Kommission, die Gebühren für das International Roaming auf Vorleistungsebene drastisch zu reduzieren. Für die deutschen Verbraucher könnten damit die Preise für Mobilfunk-Gespräche im Ausland endlich bröckeln – und zwar bald um mehr als die Hälfte – so die aktuelle Prognose des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) e.V.

„Sollte der Vorschlag der EU-Kommission in leicht nachgebesserter Form umgesetzt werden, erlebt der Kunde im Ausland mit seinem Handy künftig keine bösen Überraschungen mehr“, ist VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner überzeugt. Denn ein großer Pferdefuß für die reisefreudigen Deutschen sind die immer noch sehr hohen Kosten, denen man bei einer Nutzung des Handys im Ausland nicht entgehen kann.

Die EU-Kommission hat eine Regulierung sowohl auf Vorleistungs- als auch auf Endkundenebene vorgeschlagen, die ab 2007 greifen und beim Verbraucher zu Einsparungen bis zu 70 Prozent für im EU-Ausland geführte Gespräche führen soll. Dieser Vorschlag wird nunmehr im Europäischen Parlament und Ministerrat diskutiert.

Nach Auffassung des VATM sollten sich die EU-Institutionen dabei darauf verständigen, eine kostenorientierte Regulierung der Vorleistungspreise einzuführen. Dies würde eine zusätzliche Regulierung auf Endkundenebene überflüssig machen. „Auf regulierungsbedürftigen Märkten im Telekommunikationssektor ist es üblich, Wettbewerbsproblemen im Endkundenbereich durch eine transparente Vorleistungsregulierung zu begegnen. Wenn dieses Prinzip auch beim International Roaming beachtet und kostenorientierte Vorleistungspreise eingeführt würden, könnte ein Level Playing Field für alle Anbieter entstehen. Damit dürfte es für die Verbraucher zu merklichen Preissenkungen kommen“, ist sich Grützner sicher.

„Wir gehen davon aus, dass der Druck auf die Unternehmen weiter anhält und möglicherweise doch noch vertragliche Regelungen über kostenorientierte und damit deutlich niedrigere Vorleistungspreise in letzter Minute Regulierung überflüssig machen könnten“, hofft der VATM-Geschäftsführer. „Wenn sich die Unternehmen aber weiterhin auf Kostenbasis nicht einigen, werden wir um ein Eingreifen der EU nicht mehr herumkommen.“

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