Zu schnelle PC-Modellwechsel überfordern die Kunden

Nicht allein Jahr-2000-Nachfolgelasten, Euro-Schwäche oder eine sich langsam abzeichnende Marktsättigung sind die Gründe für die PC-Absatzkrise. Vielmehr haben die Hersteller mit immer schnelleren Modellwechseln die Kunden überfordert, so das Computermagazin c’t in seiner aktuellen Ausgabe 1/01.

Volle Lager und ausbleibende Kunden lassen bei den erfolgsverwöhnten PC-Herstellern Endzeitstimmung aufkommen. Viele Firmen haben ihren PC-Bestand bereits zum Jahr 2000 wegen des gleichnamigen Bugs umgestellt. Die Euro-Schwäche drückte die Zuwachsrate in Europa zusätzlich, denn der professionelle Markt macht in Europa immerhin mehr als zwei Drittel des Gesamt-PC-Marktes aus. Bei den Endverbrauchern zeichnet sich zudem langsam eine Marktsättigung ab.

Die Taktraten werden zwar immer schneller, doch Performance allein zieht nicht mehr. Doch nicht zum ersten Mal stellt sich die Frage, ob man Giga-hertz-Rechenpower für E-Mails und Textverarbeitung benötigt. Beim PC benötigen viele Anwendungen die Leistung nur, weil sie so schlecht programmiert sind. Die Software nutzt aktuelle Prozessoren nur in Ausnahmefällen effizient aus.

Diejenigen, die bereits einen PC besitzen, vermissen attraktive Applikationen, die zum Kauf neuer Rechner anregen. „Allein der Gewinnbilanz der PC-Hersteller zuliebe wollen sich weder Firmen noch Endverbraucher statt alle drei schon alle zwei Jahre neue Computer zulegen,“ erklärt c’t-Redakteur Andreas Stiller.

In einer Web-Umfrage bei heise online gaben 46 Prozent der 3800 Teilnehmer an, dass sie bis auf Weiteres mit ihrem PC zufrieden sind. In Zukunft werden PC-Hersteller also vielleicht nicht nur auf Benchmarks setzen. Denn selbst Anwender, die ihren PC im Wesentlichen nur als Schreibmaschine nutzen, greifen möglicherweise nach einem neuen High-End-System, wenn man sie von der Gebrauchsfähigkeit der Spracheingabe auf einer solchen Maschine überzeugt hat.

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