Deutsche Telekom unter Druck: Telefonkunden fordern mehr Wettbewerb im Ortsnetz

Drei von vier deutschen Telefonkunden wünschen sich mehr Wettbewerb im Ortsnetz. Der Grund: Für die große Mehrheit der Verbraucher (86 Prozent) sind Ortsgespräche im Vergleich zu Ferngesprächen zu teuer. Um möglichst preiswert zu telefonieren, würden 70 Prozent der Telefonkunden Call-by-Call-Dienste auch im Ortsnetz nutzen.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Internetumfrage der Mummert + Partner Unternehmensberatung unter 1.500 Web-Nutzern. „Die Liberalisierung hat dazu geführt, dass ein Telefonat von Hamburg nach München teilweise billiger ist als ein innerstädtisches Gespräch. So finden auch 86 Prozent der Telefonkunden, dass Ortsgespräche im Vergleich zu Ferngesprächen zu teuer sind, „sagt Wilhelm Alms, Vorstandsvorsitzender der Mummert + Partner Unternehmensberatung.

„Call-by-Call könnte auch im Ortsnetz Abhilfe schaffen, doch das Vorwählen von Zugangsnummern ist bei der Häufigkeit der Stadtgespräche oftmals lästig. Jeder dritte Befragte kann sich daher nicht vorstellen, Call-by-Call-Dienste im Ortsnetz zu nutzen.“ Der Verbraucherwunsch nach mehr Wettbewerb im Ortsnetz richtet sich vor allem gegen die Deutsche Telekom, die nach Angaben der Regulierungsbehörde noch über 98 Prozent der Festnetzanschlüsse verfügt. Zuletzt hatte der Monopolist einen dreijährigen Rechtsstreit um die so genannte letzte Meile geführt – bis das Bundesverwaltungsgericht im April dieses Jahres schließlich die Vorgabe der Regulierungsbehörde für die Telekom bestätigte, wonach das Unternehmen seinen Mitbewerbern den direkten Zugriff auf die „Teilnehmeranschlussleitung“ der Kunden gewähren muss.

Ende des Jahres soll das Ortsnetzmonopol endgültig fallen. Doch weitere Rechtsstreitigkeiten und Bereitstellungsprobleme der Telekom könnten die Marktliberalisierung weiter verzögern.

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