iPhone OS 4.0 – neue Firmware für das Apple iPhone

Der Computerhersteller Apple hat das neue iPhone OS 4.0 in seiner kalifornischen Firmenzentrale präsentiert. Die neue Firmware soll im Sommer 2010 erhältlich sein und ermöglicht Multitasking sowie die Unterstützung für Programmierverzeichnisse. Außerdem wurde der Mail-Client erweitert. Für erneuten Zunder im Verhältnis zu Google wird Apples neue Werbeplattform iAd sorgen.

Der Zeitpunkt der Ankündigung, im Sommer das iPhone OS 4.0 zu veröffentlichen, war gut gewählt. Nur wenige Tage zuvor war in den USA Verkaufsstart für das iPad. Bevor Apple CEO, Steve Jobs, die neue iPhone Firmware vorstellte, legte er die bisherige Erfolgsbilanz von iPhone und dem App Store vor. Laut Jobs Angaben wurde das iPhone weltweit mittlerweile über 50 Millionen Mal verkauft.

Neue Funktionen für das iPhone

Mit der Einführung des iPhone OS 4.0 stehen Entwicklern rund 1.500 neue APIs zur Verfügung, über welche auf den Kalender sowie die Fotosammlung zugegriffen werden kann. Gleichzeitig hat Apple die neue Firmware mit Accelerate, einem neuen Framework, ausgestattet.

Für Nutzer des iPhones ist vor allem das im iPhone erstmals nutzbare Multitasking interessant. Ob das im iPhone OS 4.0 eingesetzte Verfahren tatsächlich besser ist als in den Smartphones der Konkurrenz, wie Steve Jobs verkündete, wird sich in der Praxis noch zeigen müssen. Im neuen iPhone sollen mehrere Applikationen nebeneinander laufen, ohne die Akkuleistung stark zu beeinträchtigen. Abrufbar sind die geöffneten Anwendungen über den neuen Home Button des iPhones. Jede Applikation kann wieder an der Stelle fortgesetzt werden, an welcher man zu einer anderen Anwendung gewechselt hat. Ähnlich wie beim iPod soll Musik auch bei verriegeltem Handy abgespielt werden können.

Multitasking ist über neue APIs möglich. So kann die GPS-Ortung im Hintergrund ablaufen, ebenso ist es möglich per Skype via VoIP zu telefonieren und gleichzeitig andere Applikation zu verwenden.

Weitere Innovationen des neuen iPhons sind Wiedergabelisten, die angelegt werden können. Die verbesserte Kamera verfügt über einen fünffachen Zoom. Per Fingertipp kann ein Video fokussiert werden. Des Weiteren wird es möglich sein, Fotoaufnahmen mit Geotags zu versehen. Für Rechtschreibemuffel hat Apple nun eine Rechtschreibprüfung für das neue iPhone bereitgestellt. Spieler können zukünftig über das Game Kit andere Spieler einladen oder Gegner für Challenges suchen. Eine Bluetooth-Unterstützung für externe Tastaturen rundet das Neuerungspaket ab.

Ordner und besserer E-Mail Client

Durch die neue Ordnerfunktion können noch mehr Applikationen auf dem iPhone gespeichert werden. Mit Hilfe des iPhone OS 4.0 können zukünftig 2.160 Apps abgespeichert und in Anwendungsordner auf dem Bildschirm oder im Dock abgelegt werden.

Der neue E-Mail Client ermöglicht die gleichzeitige Nutzung und Verwaltung mehrerer E-Mail-Konten. Mails können zusätzlich nach Threads sortiert werden. Als innovative Neuerung gilt auch die Möglichkeit, Dateianhänge aus E-Mails mit einer Applikation aus dem AppStore zu öffnen.

iAd – mobile Werbung über Apple

Mit der Einführung von iAd will Apple in Zukunft mobile Werbung auf dem Smartphone über Apps möglich machen. Apples Anspruch an diese Werbeform ist es, den Nutzer nicht aus den Anwendungen herauszureißen. Geplant sind kurzweilige Videos und Anzeigen, welche den Nutzer direkt zur Transaktion animieren, ohne dass er die Anwendung verlassen muss. Über iAd wird die Werbeanzeige verteilt, Apple soll dafür 40% der Einnahmen erhalten. Die Einführung von iAd kann als direkter Angriff auf Google gewertet werden. Der Suchmaschinenriese beherrscht den Markt im Internet. Ein ähnliches Ziel könnte nun Apple in Bezug auf Werbung in den Apps für Smartphones verfolgen.

Das neue iPhone OS 4.0 kann ab sofort von Entwicklern getestet werden. Im Sommer 2010 wird die Firmware für das iPhone und den iPod touch erhältlich sein. Damit alle Funktionen genutzt werden können, sind das iPhone 3G und das iPhone 3GS sowie der iPod touch ab der zweiten Generation nötig. Einige Funktionen – z. B. Multitasking – werden allerdings den Geräten der neusten Generation vorbehalten sein.

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