Das Napster-Prinzip erobert den Film

Wer einen schnellen Internet-Zugang besitzt oder gar mit zeitunabhängiger Flatrate surft, kann in wenigen Stunden eine Raubkopie seines Lieblingsfilms auf den heimischen PC holen. Diesem illegalen Treiben wird durch Tauschbörsen nach Napster-Vorbild noch Vorschub geleistet, berichtet die aktuelle Ausgabe des Computermagazins c’t.

Zwei Jahre ist es her, da filmten Kinobesucher in den USA eine Vorstellung von „Star Wars – Episode 1“ von der Kinoleinwand ab. Die Qualität war jämmerlich, der Ton schlecht und die Bilder verwackelt. Über das Internet verbreitete sich der Film trotzdem wie ein Lauffeuer. Inzwischen ist die Filmauswahl unübersichtlich groß, die Qualität um Längen besser, und neue Software sorgt für immer kleinere Datenpakete.

Auf der Suche nach dem richtigen Film werden Internet-Nutzer schnell fündig. Herkömmliche Suchmaschinen liefern prompte Ergebnisse. Und was Napster für die Musikbranche, könnten für die Filmindustrie bald so genannte Peer-to-Peer-Tauschbörsen sein. Bei einzelnen Freenet- oder Hotline-Servern tummeln sich zum Teil bereits über 100 Filme zum Herunterladen. Abends den gewünschten Download angeworfen, findet sich der Film in annährender VHS-Qualität nach ein paar Stunden auf der heimischen Festplatte.

Vertreter der Filmindustrie erklärten gegenüber c’t, dass sie davon ausgehen, solchen Diebstahl im Internet auf die Dauer wirkungsvoll bekämpfen zu können. Man werde auf Erfahrungen der Musikbranche mit MP3 aufbauen. Schon jetzt machen sich die Verleiher der Verfilmung „Der Herr der Ringe“ Gedanken um den Schutz vor Raubkopien. Das Preview haben Nutzer nach Angaben der Produzenten bereits am ersten Tag 1,7 Millionen Mal aus dem Internet geladen.

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