Google verkauft Motorola an Lenovo

Das Kapitel Google-Motorola neigt sich seinem Ende zu. Am vergangenen Mittwoch gab Google-Chef Larry Page bekannt, dass der Internet-Gigant die Motorola Mobility an den chinesischen IT-Hersteller Lenovo verkauft.

Wann der Verkauf endgültig vollzogen wird, ist noch nicht klar, da die Zustimmung der US-amerikanischen und chinesischen Kartellbehörden aussteht.

Lenovo will durch Motorola endgültig zum Global Player werden

Google hatte die Handy-Sparte von Motorola im Mai 2012 zum Preis von 12,5 Milliarden US-Dollar übernommen und stößt das nach wie vor defizitäre Unternehmen nun zum Preis von 2,9 Milliarden US-Dollar wieder ab. Lenovo hatte bereits 2012 Interesse an einer Motorola-Übernahme bekundet, falls Google den Deal revidieren wolle und sieht sich jetzt endgültig auf dem Weg zum Global Player. Lenovo-Chef Yuanqing Yang will inklusive der Motorola-Geräte die Smartphone-Absätze seines Unternehmens bis 2015 auf 100 Millionen Exemplare steigern und langfristig die Wettbewerber Apple und Samsung überrunden.

Larry Page ließ wissen, dass der Smartphone-Markt sehr wettbewerbsintensiv und Motorola bei Lenovo besser aufgehoben sei. Google könne sich durch den Verkauf besser auf sein mobiles Betriebssystem Android konzentrieren, wolle sich im Hardware-Geschäft jedoch stärker auf völlig neue elektronische Geräte fokussieren.

Google hält die Motorola-Patente auch weiterhin

Der Verlust für Google durch den Verkauf von Motorola erscheint auf den zweiten Blick übrigens weit weniger dramatisch, als die Zahlen selbst vermuten lassen. Zum einen hat der vorübergehende Einkauf für Google seinen Zweck durchaus erfüllt – ein wesentlicher Grund dafür war das umfangreiche Motorola-Patent-Portfolio. Die Patente verbleiben größtenteils bei Google und werden an Lenovo nur lizenziert. Nach den Worten von Larry Page sollen sie dazu dienen, auch künftig das „gesamte Android-Ökosystem“ gegenüber den Wettbewerbern zu verteidigen.

Zum anderen hatte Google 2012 nicht nur gezahlt, sondern unter anderem auch Cash in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar miterworben sowie Steuervergünstigungen im Umfang von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar genossen. Hinzu kommen die Erlöse aus dem Verkauf der Motorola Home sowie weitere Steuervergünstigungen für laufende Verluste.

Anhand dieser Rechnung hat Google maximal eine Milliarde US-Dollar eingebüßt – ein durchaus marktüblicher Preis für die Patente Motorolas in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar miterworben sowie Steuervergünstigungen im Umfang von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar genossen. Hinzu kommen die Erlöse aus dem Verkauf der Motorola Home sowie weitere Steuervergünstigungen für laufende Verluste. Anhand dieser Rechnung hat Google maximal eine Milliarde US-Dollar eingebüßt – ein durchaus marktüblicher Preis für die Patente Motorolas.

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